Grillen ohne Ende

Michael Friese gibt in seinen Seminaren Tipps für winterliche Grillevents

Die Stimmung ist locker, die 14 Teilnehmer stehen aufgereiht am Tisch und schnippeln ihre Grillzutaten. Sie alle wollen heute im Adendorfer Hagebaumarkt Mölders lernen, wie sie auch im Winter zu Hause auf ihrer Terrasse oder in ihrem Carport Rippchen, Maiskolben oder Bratäpfel optimal zubereiten können. „Eine gute Planung ist das A und O“, erklärt Michael Friese, den man in seiner Profischürze schon auf den ersten Blick als Experten ausmachen kann. Als leidenschaftlicher Koch und Genießer vermittelt der Grillmeister seit Jahren mit Feuereifer die Freude am Brutzeln. „Am liebsten grille ich BBQ-Spare-Ribs oder leckeres Sommergemüse aus meinem eigenen Garten. Doch auch das heutige Menü bietet alles, was das Männerherz begehrt.“ Auf der Speisekarte stehen unter anderem geräucherter Lachs, Rib-Eye-Steaks, geschmorte Schweinebäkchen, Spinatwaffeln und gewürzter Kürbiskuchen, und tatsächlich haben sich auf der abgeteilten Baumarktfläche nur Männer eingefunden. Für 79 Euro erhalten sie nicht nur fachmännische Anleitung, auch der Verzehr von Essen und Getränken ist im Preis inbegriffen. Nehmen an den Seminaren auch Frauen teil? Fachberater Lothar Ersch hat mit seinem Kollegen Matthias Decker schon zahlreiche Grillseminare begleitet und kennt sich mit der großen Resonanz auf die beliebten Ausschreibungen inzwischen aus. „Auch wenn das Angebot bei Männern erfahrungsgemäß besser ankommt, sind immer auch ein paar Ehefrauen oder grillbegeisterte Single-Damen dabei. Dass wir heute auf das schöne Geschlecht verzichten müssen, ist purer Zufall.“

Während die grobe Vorarbeit mit Bierchen oder Cola in der kuscheligen Arbeitsecke verrichtet werden kann, wird die eigentliche Zubereitung auf der angrenzenden Außenfläche vollzogen. Dort warten insgesamt acht Grillvarianten: vier mit Gas, zwei für Holzkohle, ein Elektrogrill und ein Smoker. Lothar Ersch erläutert die Unterschiede: „Die Vorteile des Gasgrills sind: Es geht schneller und einfacher, da kein Anheizen nötig ist. Auch die Temperatur ist problemloser zu regeln als bei Holzkohle.“ Grillen mit einem Holzkohlegrill ist jedoch nach wie vor für viele Hobbyköche die schönste Art, Fleisch und Gemüse zu genießen, denn dadurch erhält das Grillgut ein einzigartiges Aroma und den rauchigen Geschmack. „Für Grillfans, die auf das Grillen mit Holzkohle schwören, gehört das Ritual des Anzündens einfach zu einem perfekten Grillabend in geselliger Runde und schönem Ambiente.“ Wer bei der Rauchentwicklung beim Anzünden des Holzkohlegrills seine Nachbarn nicht belästigen will, bevorzugt den qualmlosen Elektrogrill. Ein BBQ-Smoker-Grill überzeugt mit seinem einzigartigen Rauchgeschmack und der besonders schonenden Zubereitung. „Die Garung eines Smokers führt dazu, dass das Grillgut weder anbrennen noch austrocknen kann.“ Experte Friese fasst zusammen: „Ein Holzkohlegrill ist optimal für Gelegenheitsgriller, da die Anschaffungskosten vergleichsweise gering sind. Ein weiterer Vorteil ist, dass er eine höhere Strahlungshitze entwickelt als ein Gasgrill. Geschmacklich gibt es keinen Unterschied zu Grillgut vom Gas- oder Elektrogrill, allerdings ist das Geschmacksräuchern mit Holzchips einfacher und effektiver möglich.“

Nach eineinhalb Stunden ist schon das erste Ergebnis servierbereit: ein herrlich duftender Flammkuchen mit Lauch und roten Zwiebeln. Teilnehmer Alfred Warsitzka ist begeistert: „Ich habe den Kurs von meinen Freunden zum sechzigsten Geburtstag geschenkt bekommen. Jetzt werden wir uns umgehend fürs Nikolausgrillen verabreden.“

Grilltipps von Michael Friese
1. Grillgut mit Qualität:
Kaufen Sie hochwertige Lebensmittel ein. Der beste Grill nutzt nichts, wenn Sie totmariniertes Fleisch aus Massentierhaltung auf den Grillrost legen. Achten Sie beim Kauf des Gemüses auf saisonale Sorten wie Kürbis, Rüben, Rosenkohl, Pilze oder Lauch, und als Nachtisch ist ein winterlich gesunder Grill-Bratapfel perfekt.
2. Wärmendes Feuer:
Es empfiehlt sich, einen Heizstrahler oder Heizpilz aufzustellen. Diese gasbetriebenen Wärmequellen kann man sich manchmal einfach bei der ortsansässigen Feuerwehr kostenlos ausleihen. Eine Alternative ist ein gemütliches Lager- oder Schwedenfeuer, das Wärme spendet und für eine tolle Winter-Atmosphäre sorgt.
3. Snacks gegen den Hunger:
Bieten Sie Ihren Gästen schon zur Begrüßung einen kleinen Snack vom Grill. Ob Mini-Pizza, Flammkuchen oder gefüllte Champignons: Mit einem Appetithappen begegnen Sie dem Hunger Ihrer Gäste und können sich ohne Zeitdruck dem Hauptgang widmen.
4. Heißes Grillgut:
Ein eisiger Windzug und schon ist das Stück Fleisch oder der Gemüsespieß genauso kalt wie seine Umgebung. Um dies zu verhindern, servieren Sie das Grillgut am besten in einem aufgeschnittenen Brötchen, welches vor Wind schützt und das Fleisch länger warm hält. Was die Teller angeht, so ist es ratsam, diese in einem Backofen aufzuwärmen und erst kurz vorm Servieren herauszuholen.
5. Genuss in Etappen:
Servieren Sie mehrere kleine Gänge nacheinander. An einem großen Fleischteller, den Sie auf den Tisch stellen, essen sich alle in Rekordzeit satt.