Familie Fiedler bringt Lichterglanz nach Reppenstedt
Advent, Advent ein Lichtlein brennt? Nein, damit geben sich Claudia und Jochen Fiedler nicht zufrieden: Hunderte, wenn nicht tausende Lichter strahlen jedes Jahr während der Vorweihnachtszeit im Garten des Ehepaars aus Reppenstedt. Sie verwandeln das Grundstück an der Straße Im Westerfelde in ein prächtiges Lichtermeer – ganz zur Freude von kleinen und auch großen Besuchern.
Für die Beiden beginnt die Vorweihnachtszeit bereits im Oktober, dann nämlich geht es los mit der Suche nach neuer Inspiration für Dekostücke. „Die Auswahl auf dem deutschen Markt ist nicht überwältigend, wenn man etwas Außergewöhnliches sucht“, erklärt Claudia Fiedler. Kein Wunder, wird die Tradition der großzügigen Weihnachtsbeleuchtung eher dem US-amerikanischen Raum zugeordnet. Nach den obligatorischen Besuchen in Lüneburger Baumärkten geht die Jagd der Fiedlers daher meist im Internet weiter. „Das Interesse wird hierzulande langsam mehr, aber 3-D-Motive sind nach wie vor leichter online zu finden.“
Alles begann im Jahre 2011, als die beiden im Internet ein Video eines illuminierten Anwesens in den USA sahen und daraufhin erstmals selbst „etwas mehr“ und „etwas aufwendiger“ dekorierten. „Der November kann so trist und trostlos sein“, erklärt Claudia Fiedler die Idee hinter ihrem leuchtenden Gartenschmuck. „Lichter machen alles viel gemütlicher und erhellen die Stimmung“. Zumal in Reppenstedt für vorweihnachtliche Beleuchtung im Gegensatz zu anderen Orten im Landkreis nicht viel getan werde, fügt sie hinzu, nur Händler investierten vereinzelt in Illumination.
Seither stellen zahlreiche Ketten, Sterne, Rentiere, Schlitten u.v.m die Weihnachtslichter der Nachbarschaft in den Schatten. Und in jedem Jahr kommt etwas Neues dazu. Nur eins ist wichtig: Geschmackvoll muss es bleiben und in weißem Licht erstrahlen, damit alles einheitlich bleibt. „Ich wurde schon oft gefragt, ob unser Licht nicht die gesamte Stromzufuhr Reppenstedts lahmlegt“, erzählt Jochen Fiedler und lacht. So schlimm sei es aber nicht, versichert er. „Wir setzen auf stromsparende Technik in Form von LED-Lampen.“
Wie viele Lämpchen es insgesamt schon sind, darüber haben die beiden längst den Überblick verloren. Aber wer wird bei aller Freude am Lichterglanz schon Lampen zählen wollen? „Ich bin jedes Jahr wieder selbst überrascht, wenn ich sehe, wie viele Kartons mit Schmuck wir eigentlich besitzen“, gesteht Jochen Fiedler. Der Schmuck selbst lagert nämlich nicht im eigenen Haus, sondern bei seiner Schwiegermutter. „Ich muss unser Auto zwei Mal mit heruntergeklappter Rückbank fahren, um alles von A nach B zu transportieren“, versucht Jochen Fiedler die Menge einzugrenzen.
Bevor es ans Schmücken geht, wird die gesamte Elektrik auf Herz und Nieren überprüft. Jochen Fiedler erledigt das selbst, er bringt das nötige Know-how mit, bei kniffligen Fragen lässt er auch schon mal einen Profi aus dem Bekanntenkreis ran. Rund acht Stunden dauert dann der eigentliche Aufbau. Rentiere hier, Sterne dort – „um das Konzept kümmert sich mein Mann“, erzählt Claudia Fiedler, „ich sorge für besinnliche Deko im Haus – hier gehe ich weit reduzierter ans Werk, vereinzelte Lichter in den Fenstern genügen.“ Gesteuert wird das Lichtermeer dann per Hand: Sobald es dunkel wird, gehen die Lampen an, zur Schlafenszeit wieder aus. Eine Zeitschaltuhr für jedes einzelne Leuchtelement wäre zu aufwendig, erklären sie.
Das Highlight übrigens ist in jedem Jahr ein Projektor, der, am Balkon befestigt, winterliche Symbole und Weihnachtswünsche an die Hausfassade wirft. Nur am heiligen Abend werden die Worte ausnahmsweise bunt dargestellt. Klar, dass dieses Lichtermeer wie ein Magnet wirkt, so manchen Spaziergänger zum An- und Innehalten einlädt. „Wir freuen uns darüber, besonders niedlich ist es, wenn Kinder mit großen Augen davor stehen und aus dem Staunen nicht herauskommen.“
Ob Claudia und Jochen Fiedler schon eine Idee für das kommende Weihnachtsfest haben? „Eine zusätzlich Musiksteuerung wäre schon toll“, sind sich die beiden Weihnachtsprofis einig.