Mental im Hier und Jetzt zu sein als Schlüssel zu mehr Wohlbefinden.
Der eine oder die andere mag jetzt sagen: „Oh je, wieder so ein in Mode gekommener Begriff.“ Und es ist so – Achtsamkeit ist im Trend, aber es ist auch wissenschaftlich belegt, dass sie eine positive Wirkung auf uns hat. Mehr Zufriedenheit und Freude am Leben, das klingt doch gut genug, um dem Thema eine Chance zu geben.
Wir Menschen neigen dazu, alles und jedes zu bewerten. Und weil natürlich nicht immer alles gut sein kann, führt das zu negativen Gedanken oder Gefühlen. Achtsamkeit bedeutet, auf den Moment zu achten, ohne ihn zu bewerten – unsere Gedanken, die ja von ganz allein auftauchen, einfach einmal auszutricksen. Zum Üben kann man sich für eine Zeitlang nur auf das Atmen konzentrieren und so die Gedanken auf Distanz halten. Das Atmen rückt in den Fokus, wir konzentrieren uns nur darauf. Das klingt ganz einfach, oder? Ein Einstieg in die Meditation, die ebenfalls für eine gewisse Distanz zu Gedanken und Alltag sorgt. Ist diese Distanz erst da, haben wir die Möglichkeit, auf die eben noch so präsente Alltagssituation aus einer anderen Distanz, aus einem anderen Blickwinkel zu schauen. Und vieles sieht dann auf einmal ganz anders aus. Nicht mehr so bedrohlich, nicht mehr so unangenehm oder stressig. Wir lassen es nicht mehr so nah an uns heran und finden viel mehr Möglichkeiten und Wege, positiv nach vorne zu schauen. Achtsamkeit im Alltag ist gar nicht schwer. Sie können schon beim Aufstehen anfangen. Wenn Sie auf der Bettkante sitzen, könnten Sie, anstatt darüber nachzudenken, was heute alles ansteht, einfach ruhig atmen, die Zehen bewegen und Ihre Gedanken zu den Füßen lenken und dann aufstehen. Beim Zähneputzen versuchen Sie genau nachzuspüren, welcher Zahn gerade gründlich geputzt wird, bevor am Ende alle sauber sind.
Unter der Dusche konzentrieren Sie sich auf das Gefühl von warmem Wasser auf der Haut und denken nicht an die Besprechung um 11 Uhr. Bleiben Sie ganz bei sich. Eine Übung, die Sie nahezu unschlagbar macht, ist die kalte Dusche am Ende. Warum? Wenn man es geschafft hat, den Wasserhahn der wohlig warmen Dusche auf kalt zu stellen, kann man an diesem Tag einfach alles schaffen! Und wenn Sie auf dem Weg zur Arbeit beim Radfahren oder beim Spaziergang im Wald die frische Luft wahrnehmen oder in der Bahn bewusst auf die Umgebungsgeräusche achten, haben Sie bereits eine Menge achtsame Momente in ihren Alltag integriert. Probieren Sie es einmal aus.