Alles neu macht der Mai

Was macht ihn aus, den Wonnemonat Mai?

„Alles neu macht der Mai“ – woher kommt dieses geflügelte Wort? Es stammt aus einem Frühlingslied, das der Schriftsteller Hermann Adam von Kamp 1820 geschrieben hat. Gesungen wird es nach der Melodie von „Hänschen klein“. Falls es Ihnen wie uns ergeht und auch Ihnen spätestens nach der vierten Zeile der Text entfallen ist, haben wir den vollständigen Text ausfindig gemacht und hier abgedruckt.

Und woher kommt der Begriff „Wonnemonat“? Dazu haben wir herausgefunden, dass der aus dem 8. Jahrhundert stammen soll und von dem altdeutschen Begriff „Wunnimanod“ abgeleitet wurde, was soviel wie „Weidemonat“ bedeutet. Also der Monat, in dem es für das Vieh wieder raus auf die Weiden geht. Im Mai gibt es bekanntlich die Eisheiligen, die auch spät im Frühling noch einmal Frost bringen können. Am 15. Mai hatten wir die letzte der Eisheiligen, die „Kalte Sophie“. Der Tag gilt außerdem als der Zeitpunkt, von dem an man gefahrlos die empfindlichen Geranien in den Garten pflanzen oder auf den Balkon stellen kann.

Der Mai steht für das Aufblühen der Natur, die Margeriten und Löwenzahnblüten verwandeln die Wiesen in das reinste Blütenmeer. Die Vögel trällern fröhlich ihre Lieder und man hat so richtig Spaß daran, wieder draußen zu sein. Es herrscht Aufbruchstimmung und man bekommt Lust, sich zu bewegen, zu Fuß, mit dem Fahrrad, auf Inlinern oder was immer einem Spaß macht!

Ein besonders schöner Brauch im Mai ist der Maibaum. Dabei gibt es den einen großen, der am 30. April auf dem Dorfplatz mit vereinten Kräften aufgestellt wird und unter dem die Dorfgemeinschaft gemeinsam in den ersten Mai hineinfeiert und -tanzt. Aber es gibt auch den Maibaum, den ein verliebter junger Mensch seiner Angebeteten vor das Haus stellt. Das ist dann eine kleine Birke, die mit bunten Bändern geschmückt ist und bis zum 1. Juni stehen bleibt und dann von dem Aufstellenden wieder abgeholt wird, was von den Eltern der Angebeteten oft belohnt wird, indem sie ihm einen Kuchen oder eine Kiste Bier schenken oder ihn zu einem kleinen Imbiss oder Getränk einladen.
Sie sehen, man kann doch immer wieder etwas Neues lernen.

Das Lied
ALLES NEU MACHT DER MAI
Alles neu macht der Mai,
macht die Seele frisch und frei.
Lasst das Haus, kommt hinaus,
windet einen Strauss.
Rings erglänzet Sonnenschein,
duftend über Flur und Hain:
Vogelsang, Hörnerklang
tönt den Wald entlang.
Wir durchzieh’n Saaten grün,
Haine, die ergötzend blüh’n,
Waldespracht neu gemacht,
nach des Winters Nacht.
Dort im Schatten an dem Quell
rieselnd munter, silberhell,
Klein und Gross ruht im Moos,
wie im weichen Schoss.
Hier und dort, fort und fort,
wo wir ziehen Ort für Ort,
alles freut sich der Zeit,
die verschönt, erneut.
Widerschein der Schöpfung blüht
uns erneuend im Gemüt.
Alles neu, frisch und frei
macht der holde Mai.