Im offenen Wohnzimmer der Kulturen ist jeder willkommen
Vielfalt ist hier viel mehr als nur ein Begriff. Im Haus der Kulturen im Herzen Lüneburgs wird Vielfalt gelebt. Jeder, der die Räume des gemeinnützigen Vereins „mosaique“ an der Katzenstraße 1 betritt, fühlt sich sofort willkommen.
„Vielfalt ist für mich eine Bereicherung, durch die man sich selbst besser kennenlernen kann und die dazu beiträgt, dass im Miteinander immer wieder überraschende, lebendige Momente gelebt werden können. Unterschiede – ob in Alter, Kultur, Sprache, Nationalität, Gewohnheiten, Vorlieben, Bedürfnissen – zu erkennen und Potentiale darin zu finden, macht für mich Vielfalt aus“, sagt Eva Kern. Die Lüneburgerin ist eine von mehr als 250 Ehrenamtlichen, die das Haus der Kulturen mit Leben füllen. Es steht für Respekt und Menschlichkeit. Ende 2012 entstand die Idee. Initiatorin Corinna Krome ließ gemeinsam mit einem internationalen Team die Vision des Vereins Wirklichkeit werden. Im März 2018 wurde das Haus der Kulturen eröffnet. Angebote wie Konzerte, Tanz, Gesang, Lesungen und Sprachen erfreuen sich großer Beliebtheit. Die Teilnahme ist kostenlos. Auch ein Wohnprojekt ist Teil des Konzeptes.
„Für mich ist es wichtig, zu sehen und zu spüren, dass die Gesellschaft und das eigene Leben immer wieder Neues bereithalten und es falsch ist, sich nur von eigenen Vorstellungen und Einstellungen treiben zu lassen“, erzählt Eva Kern. „Daher spielt Vielfalt in unterschiedlichen Kontexten eine Rolle: beim Engagement im ,mosaique‘ und anderen Initiativen, um immer wieder zu erkennen, wie wertvoll es ist, intergenerationell, international sowie über die ,eigene Fachdisziplin hinaus‘ zusammenzuarbeiten – aber auch bei meinen beruflichen Tätigkeiten als Lehrbeauftragte an der Uni und in Projekten mit unterschiedlichen Menschen, die alle auf ihre Art Vielfalt lebendig werden lassen.“ Die zahlreichen unterschiedlichen Menschen, die täglich das Haus besuchen, die verschiedenen Programmteile, die von diversen Initiativen, Gruppen oder Einzelpersonen gestaltet werden sowie das große Team an Ehrenamtlichen würden das „mosaique“ erst zu dem machen, was es ist: „Ein Platz zur gemeinsamen Umsetzung individueller Ideen, ein Begegnungs- und Wohlfühlort, ein Haus, das selbst immer wieder anders ist und wahrgenommen wird.“ Mark Beelmann engagiert sich im Veranstaltungsteam und hilft als Verbinder und Berater, wo er kann. Für ihn sei Vielfalt Teil des Lebens und von gegenseitiger Neugier geprägt, erzählt der Berufsschullehrer. Diese Neugier und Offenheit für Neues spiele im Haus der Kulturen eine große Rolle: „Hier kann jeder so sein, wie er ist.“
Wer die offene Begegnungsstätte besuchen möchte, kann montags bis freitags von 14 bis 19 Uhr vorbeischauen.